Immer noch klingt der Stolz mit. Und die Werft bleibt ein großes Stück ihres Lebens. "Ik bün bi de Werft" – darin sind sich die im Sommer 2023 von Fotograf Holger Kummerow im Auftrag des STRALSUND MUSEUM porträtierten ehemaligen Werftmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einig. Diese Ausstellung im "Museum auf der Straße" auf Stralsunds Litfaßsäulen begleitet das 75-jährige Werftjubiläum mit den Führungen am 16.9. und der Sonderausstellung im ehemaligen Traditionskabinett nahe des Haupteingangs zur Werft.
ab 8. September 2023 und online
Bernd Fischer
Für den gelernten Schlosser und Schweißer war die Werft wie eine Familie. Der Kampf gegen Arbeitsplatzabbau und Abfluss von Fördermitteln schweißte die Belegschaft zusammen.
Mathias Quester war von 1989 bis 2014 auf der Werft. Er wurde nach der Lehre übernommen, was so kurz nach der Wende nicht mehr selbstverständlich war. Er vermisst den nächtlichen Hammerschlag.
Der Stralsunder Künstler und Historienmaler erzählt in seinem Atelier, wie ihm Talent und Freistellungen zum Studium auf seinem Weg geholfen haben. Auch Eckhard Buchholz hat einige Direktoren erlebt und zum Teil gut gekannt.
Feuerwehrmann Dirk Krüger, Rufname "Mike" nach dem Komiker und Sänger, ist seit 1982 auf der Werft. Bei seinen teils gefährlichen Einsätzen blickt er nicht nur auf schöne Erlebnisse zurück.
Harry Jaquet denkt an schöne Feste zurück, auch mit den russischen Schiffsbesatzungen und hat das Essen in der Werkküche "wunderbar" in Erinnerung. Mit seiner Abfindung habe er Glück im Unglück gehabt.
Nach sechs Wochen Lehrgang war Edeltraut Griebe Kranfahrerin. Der fordernde Dreischicht-Betrieb war gut bezahlt, gewohnt wurde zufrieden und glücklich im Plattenbau der AWG.
49 Jahre die selbe Telefonnummer, hohe Identifikation mit der Werft auch dank Kulturangebot und Betriebssport: Über alle Insolvenzen hinweg war Norbert Kinzel für die Datenverarbeitung auf der Werft tätig.