Der jüdische Fotograf, Sammler und Geschäftsmann John Ely Horneburg führte seit 1918 ein erfolgreiches Antiquariat in Stralsund, welches 1939 abgewickelt wurde. Das STRALSUND MUSEUM setzt sich mit seinem Schicksal und der Provenienz einiger Sammlungsobjekte auseinander.
Sonderausstellung beendet, Digitorial in Vorbereitung
Der Fotograf
John Horneburgs Leidenschaft für Fotografie führte ihn auch auf die Insel Rügen, auf der er sich ab 1884 als "1. Fachphotograph" niederließ. Er machte Porträts und verkaufte seine Landschaftsaufnahmen als Postkarten.
Eine Chronologie stellt Ereignisse im Dritten Reich jenen in Stralsund gegenüber. In einer dritten Spalte werden die Auswirkungen auf die Familie Horneburg sichtbar gemacht.
Horneburg war Fotograf, Antiquar und "platzte vor Ideen". Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Stralsund, kaufte das Haus Semlowerstraße 1 am Alten Markt und richtete dort einen weiteren Antiquitätenladen ein.
In Göhren richtete Horneburg sein erstes Antiquitätengeschäft ein und seine Frau Lina musste ihn oftmals mahnen, weil er "wieder einmal jede Ecke zu gestellt hatte, mit seiner ewigen Sammelei".
"Ein kleiner Mann mit einem tollen Charakterkopf, mit blitzendem hellwachen Blick, immer eifrig herumwuselnd. Er war für seine Kinder eine Ikone, mir kam er manchmal vor wie Don Quichote, besonders sein Kampf gegen die braunen Windmühlen. Es ist ein Wunder, dass er den Nationalsozialismus überlebte, trotz Aufmüpfigkeit nicht im KZ landete wie seine unschuldigen, stillen, alten Schwestern." Regina Horneburg, Enkelin von John Horneburg (1930-2019)