John Horneburg
Wir erarbeiten derzeit eine neue Digitale Story rund um das Leben des in New York geborenen jüdischen Sammlers, Fotografen und Geschäftsmanns und wie das heutige STRALSUND MUSEUM von seiner unrechtmäßigen Enteignung im Nationalsozialismus profitierte.
Provenienzforschung im STRALSUND MUSEUM
"Die Sammlungsaktivitäten des Stralsundischen Museums für Vorpommern und Rügen 1933-1945"
In dem zweijährigen Projekt geht es um die Herkunftsüberprüfung von Kulturgütern, die verfolgten Menschen und Gemeinschaften ab 1933 unrechtmäßig entzogen wurden und in das damalige Stralsundische Museum für Vorpommern und Rügen gelangten.
Zu den über 100 Verdachtsfällen zählen Übernahmen aus zwangsaufgelösten Vereinen, Verbänden und Freimaurerlogen. Außerdem gehören Erwerbungen von regionalen Kunst- und Antiquitätenhändlern dazu sowie Eingänge aus öffentlichen Einrichtungen und aus Privatbesitz.
Provenienzforschung untersucht im ersten Schritt die Objekte und ihre Herkunftsmerkmale. Im zweiten Schritt werden die Einträge in den Inventarbüchern überprüft und alle überlieferten Akten im Museum und im Stadtarchiv ausgewertet. Auch im Landes- und Bundesarchiv sowie im Geheimen Staatsarchiv in Berlin und im Universitätsarchiv in Marburg finden sich wichtige Quellen zur Provenienzforschung im STRALSUND MUSEUM.
Um die Verdachtsmomente möglichst genau zu klären, nimmt die Provenienzforschung auch die Geschichte des Museums zwischen 1933 und 1945 näher in den Blick und untersucht die Erwerbungspolitik des damaligen Museumsleiters Dr. Fritz Adler.