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Langendorfer Goldschalen

Diese beiden Goldgefäße aus der Bronzezeit gehören mit ihren Verzierungen und der Sonnensymbolik in den gleichen kulturellen Rahmen wie die Himmelsscheibe von Nebra. Ein Highlight für die zukünftige neue Ausstellung im Katharinenkloster.

Auf einem Acker in der Nähe von Stralsund entdeckte ein Feldarbeiter im 19. Jahrhundert diese beiden kostbaren Goldschalen. Er gab sie zunächst seiner Frau, welche die Schalen wiederum als Blumentöpfe verwendete. Nachdem sie durch diese Nutzung nicht anliefen, wurde der Lehrer des Ortes zu Rate gezogen. Der erkannte den Wert der Schalen und informierte den damaligen Museumsdirektor Dr. Rudolf Baier.

 

 

1895 kaufte Museumsdirektor Rudolf Baier die Schalen für 460 Mark. Die Gefäße waren bei der Bergung ineinander gestellt. Sie stammen vermutlich aus einem Grab. 
Alter: 1300 - 1100 v. Chr.

Herkunft aus Irland?

Die halbkugeligen unterschiedlich großen Schalen sind jeweils aus einem Stück Goldblech getrieben und, mit Ausnahme des Randbereiches, vollständig durch umlaufende, gepunzte Ornamentzonen verziert. Sie gehören zu den ältesten Vertretern der Goldgefäße innerhalb des Nordischen Kreises. Ihre Herkunft wird in Westeuropa, vielleicht Irland, vermutet, da von dort das Rohmaterial Gold stammt und jungbronzezeitliche Tongefäße aus Irland der kleineren Langendorfer Schale sehr ähneln. 

Dass Goldfunde aus großen Gebieten Europas eine recht einheitliche Bild- und Formensprache rund um die Sonnensymbolik aufweisen, wäre ohne Fernbeziehungen nicht erklärbar. Dabei zählen die Schalen aus der Stralsunder Sammlung zu den ältesten Goldgefäßen aus der Bronzezeit in Nordeuropa. Sonnenkult und die Darstellung der Reise der Sonne über das Firmament waren typische Motive zu dieser frühen Zeit.

Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie in unserem Video. Hier gelangen Sie zum Youtube-Video