Martha Müller-Grählert
1876 - 1939
Am 20. Dezember 1876 wurde Martha-Müller Grählert als Johanna Friederike Karoline Daatz in Barth geboren, wo sie bei der Großmutter aufwuchs. Als die Mutter 1879 den Zingster Müllermeister Friedrich Grählert heiratete, erhielt sie dessen Nachnamen und den Vornamen „Martha“.
Zur Einschulung holten sie die Eltern nach Zingst. Sie förderten ihre Tochter, die später Lehrerin wurde und nebenbei Gedichte verfasste. Sie wollte sich weiterentwickeln, zog 1898 nach Berlin und arbeitete als Redakteurin für das „Deutsche Familienblatt“. Ihre Eltern waren empört. Sie verboten ihr das Haus, was sich erst änderte als sie 1904 den promovierten Agraringenieur Max Müller heiratete. So schrieb sie voller Sehnsucht das Gedicht „Mine Heimat“, den Text des berühmten Liedes „Ostseewellen“. In der Folgezeit entstanden verschiedene Gedichtbände.
Nach gemeinsamen Jahren in Japan ging es mit der Ehe bergab. Seit der Trennung lebte sie in finanzieller Not. Vortragsreisen, Gedichtabende und Stücke, die sie für das Stralsunder Plattdütsch Späldäl schrieb, reichten nicht für den Lebensunterhalt. So zog sie 1924 zurück nach Zingst. Von dem Erfolg ihres Gedichtes, das in Zürich von Simon Krannig vertont, in viele Sprachen übersetzt und umgedichtet wurde, rund um die Welt ging, konnte sie nicht mehr profitieren.
Martha Müller-Grählert starb am 19. November 1939 im Franzburger Altersheim. Begraben wurde sie ihrem Wunsch entsprechend auf dem Zingster Friedhof „dicht achter Deich und Dünen“.