„Von mehr Leid Liedlein singen“
In der Ausstellung „Von mehr Leid Liedlein singen“ setzt sich das STRALSUND MUSEUM mit dem Schicksal des jüdischen Geschäftsmannes John Ely Horneburg auseinander. Neben seiner Tätigkeit als Fotograf führte Horneburg seit 1918 ein erfolgreiches Antiquariat in der Semlowerstraße 1. Doch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden seine geschäftlichen Aktivitäten zunehmend behindert. Im Verlauf der 1930er verschärfte sich die Gesetzeslage gegenüber jüdischen Menschen drastisch. So wurde ihnen mit der „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ vom 12. November 1938 die selbständige Betriebsführung untersagt, woraufhin das Antiquariat Horneburg im Januar 1939 abgewickelt wurde.
Sowohl digital als auch teilweise auf Litfaßsäulen im Stadtraum wird Horneburgs Schaffen als Fotograf, Geschäftsmann und Sammler in den Blick genommen. Im Rahmen der Ausstellung wurde erstmals die gesamte Biographie des Geschäftsmannes skizziert und in Beziehung zu den Ereignissen in Stralsund und damaligen Deutschen Reich gesetzt.