Aktuelles aus dem STRALSUND MUSEUM

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STRALSUND MUSEUM am Standort Katharinenkloster für Baumaßnahmen geschlossen

Aktuell finden umfangreiche Baumaßnahmen im Standort Katharinenkloster statt. Diese werden künftig einen barrierefreien Zugang des gesamten Museums ermöglichen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Öffnung des Museums in den Stadtraum. So sind nach Abschluss der Baumaßnahmen der Remterhof und Teile des Kreuzganges auch ohne Eintrittskarte kostenfrei zugänglich. 
Das erste Obergeschoss der Ernst-Moritz-Arndt-Schule steht in Zukunft für die Bildungsarbeit zur Verfügung, es soll ein Besucheratelier und ein Schaudepot beherbergen.

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30 Jahre Marinemuseum

Das Marinemuseum feierte im vergangenen Jahr sein dreißigjähriges Bestehen. Kurz nach der Wende endete die militärische Nutzung des Dänholms. Bereits am 24. Juli 1992 eröffnete auf dem Gelände der historischen Sternschanze das Marinemuseum Dänholm. Gegründet und in den letzten Jahren wieder „herausgeputzt“ wurde es gemeinsam vom Förderverein Marinemuseum Dänholm und vom STRALSUND MUSEUM.

Am 30. Juli wurde die neue Ausstellung im „Mein Marinemuseum“ eröffnet. Sie wirft einen persönlich geprägten Blick auf die zurückliegenden 30 Jahre. Besonders sehenswert sind die nautischen Geräte aus einer Privatsammlung, die erst vor wenigen Wochen neu in die marinehistorische Sammlung aufgenommen wurden. Zudem erhielt das Marinemuseum zudem noch ein 1,25 Meter langes Modell der „Bismarck“, dem 1941 versenkten Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine. In vier Filmen kommen Wegbegleiter zu Worte.

Begleitet wurde das Jubiläum von der Plakatausstellung „Museum auf der Straße“. Zu sieben Objekten wurden kurze Filme gedreht, in denen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen abwechslungsreiche Geschichten und Wissenswertes aus Stralsunds Marinegeschichte erzählen.  → Museum auf der Strasse/ Mein Marinemuseum

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Gegen den bösen Geruch – Duftkugel als Universalheilmittel

Bisamapfel aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts

Die ursprünglich aus dem Orient stammende Duftkugel (Bisamkugel, Bisambüchse, Riechapfel, pomum ambre) ist ein kunstvoll gearbeitetes Schmuckgehäuse in Apfel- oder Kugelform zur Aufnahme von Bisam (Moschus) oder anderer ähnlich stark duftender Aromatica wie Harze und Dufthölzer, Gewürze oder Kräuter. Sie kaschierte oftmals nicht nur den eigenen unangenehmen Körpergeruch, sondern galt als Universalheilmittel bei Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungs- und Potenzproblemen sowie als Mittel zur Herzstärkung, zum Schutz vor Infektionen und zur Dämonenabwehr.

Je nach Indikation konnte man den kleinen Behälter an Nase, Hals oder vor das Gesicht halten, in den Händen tragen oder an den Puls anlegen. Da er bei wohlhabenden Menschen hochwertig gearbeitet war und meistens aus Edelmetall bestand, diente er gleichzeitig als Schmuck. Aber nicht nur reiche Leute trugen einen Duftapfel bei sich, sondern auch Arme. Dieser enthielt statt des kostbaren Moschus billige Kräuter, die sich oft in durchlöcherten Holzdöschen befanden. Für Stralsund ist die Nutzung von Riechäpfeln erstmals in einer Urkunde von 1318 belegt. Neben einem „Handapfel“ befanden sich in der dort beschriebenen Schatzkiste des Herrn Starkow, der aus der gleichnamigen rügenschen Adelsfamilie stammte, weitere repräsentative Luxusgüter wie ein Kristallkreuz, ein Moschusgefäß und ein silberner Gürtel.

Große Verbreitung fanden Riechäpfel während der Pestepidemien. Der damaligen Auffassung zufolge war die Pest „die drohende Zornesrute Gottes“, der man mit fleißigem Gebet und Bereuen aller Sünden entgegenwirken solle. Aber auch unreine Luft fördere die Ansteckungsgefahr mit Krankheiten, so dass man mit Ausräucherungen und Verwendung von Riechäpfeln dieses verhindern müsse.  Deshalb verordnete man den Reichen Moschus sowie Ambra und den Armen Labdanum, ein Harz, das aus verschiedenen Arten von Zistrosen gewonnen wurde.

Um der Vielfalt der Duftrezepturen gerecht zu werden, verfügt unser Bisamapfel über vier Unterteilungen mit den Bezeichnungen Canelbalsam (Zimt), Maioranbalsam, Bernsteinoil und Midrithat. Letzteren Heilwurzelextrakt verwendete auch der Stralsunder Bürgermeister Nikolaus Gentzkow prophylaktisch während der Pest 1565.  In seinem Tagebuch vermerkte er, dass er „kleine potken“ mit „Tyriac und Mithridat“ aus Greifswald erhalten habe.

Obwohl sich Riechäpfel bis in das 17. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreuten, sind heute nur noch wenige Exemplare in Museen oder Privatsammlungen erhalten.

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